Klašter Osek. Kloster Osek. Osek Monastery.

Das Kloster Osek

«« zurück

Architektur

Die zisterziensische Bauhütte errichtete in den Jahren 1206 bis etwa 1221 im romanischen Stil die Marienkirche des Klosters: die dreischiffige Basilika auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes hat einen rechteckigen Chor mit Kapellen und ein Querschiff. Nach den Ordensregeln durfte sie keinen Turm haben, sondern lediglich einen kleinen Dachreiter. Die Kirche mit einer Gesamtlänge von 86 m gehörte in ihrer Zeit zu den größten Ordensbauten im Böhmen und wurde zur Begräbnisstätte der Herren von Hrabischitz bzw. ab 1250 von Riesenburg.

Ihre ursprünglichen Grabmäler sind unbekannt, aber es haben sich Barocktumben mit allegorischen Figuren erhalten: Die Figuren der Gerechtigkeit und Freigebigkeit werden dem Abt Slavko zugeordnet, während die Figuren der trauernde Frau und des Gottes Chronos zu den Gräbern des ganzen Geschlechts der Hrabischitz gehören. Die Grabmäler schuf G. A. Corbellini. 

An der Nordseite der Kirche wurde schon 1209 ein Friedhof geweiht, zugänglich aus der Kirche durch die sogenannte Totenpforte (Ianua mortuorum) und die beim Begräbnisritus der Zisterzienser eine wichtige symbolische Rolle spielte.

Das Mauerwerk aus Sandsteinquadern hat sich stellenweise bis zum Dachstuhl erhalten. Sie wurde von den Hussiten in den Jahren 1421 und 1429 und von den Heeren im Dreißigjährigen Kriege beschädigt. Die ursprüngliche Gestalt des Klosters kann nur anhand von Veduten und nach einem Stich im Buch von Augustin Sartorius rekonstruiert werden.

Zur Zeit der Entstehung dieser Abbildungen verlief schon der Barockumbau des Konvents und der Kirche, die in den Jahren 1712-1718 unter dem Abt Benedikt Littwerig (1691-1726) seinen Höhepunkt erreichte. Die Klosterkirche wurde überwölbt und über den Seitenkapellen, der sogenannten Sommer- und Wintersakristei, zwei zwiebelförmige Türme gebaut. Die Stirnwand ergänzte ein Portikus und Statuen aus der Werkstatt der Bildhauer Franz A. Kuen und Edmund Richter, die ebenfalls die Statuen und Holzschnitte in der Kirche und in der Sakristei schufen. 

Sowohl die bildhauerischen Arbeiten des Hochaltars mit den vier Aposteln als auch die Stuckarbeiten des Interieurs und der Altäre führte Giacomo A. Corbellini zwischen 1713 bis 1718 durch. 

Das Gemälde von Maria Himmelfahrt - der Patronin der Kirche und des Zisterzienserordens - am Hochaltar malte 1696 Jan Krystof Liska. Zusammen mit Michael Leopold Willmann und Vraclav Vavrinec Reiner fertigte er auch die Gemälde in den Seitenaltären.

Die Deckenfresken im Hauptschiff und im Chor bilden einen Zyklus aus dem Christi Leben sowie Szenen aus dem Alten Testament. Künstler hier sind Johann Jakob Steinfels und Vraclav Vavrinec Reiner und die Fresken entstanden zwischen 1718 und 1723. 

Die figuralen Holzschnitte des Chorgestühls, der Seitenaltäre und des Orgelschrankes auf dem Chor schuf F.A. Kuen zwischen 1714 und 1716. 

An der Südseite der Kirche liegt das Kloster mit dem Gebäude des alten Konvents: Der Kreuzgang umgibt den Paradiesgarten mit drei Grabmälern aus dem 14.-16.Jh. 

Aus dem Kreuzgang tritt man in den älteren Ostflügel mit dem Kapitelsaal ein, der in den Jahren 1225 bis 1250 als eines der ersten frühgotischen Bauten in den böhmischen Ländern errichtet wurde. Hervorzuheben sind hie rinsbesondere der Lesepult, das Portal des Kircheneingangs aus dem Kreuzgang und die gotische Madonnastatue um 1340. 

Im Südflügel des Kreuzganges befindet sich das Refektorium (Speisesaal) und im oberen Stockwerk des Kreuzgangs befand sich das Dormitorium.

Den östlichen Barockkomplex bildet der von Octavian Broggio projektierte neue Konvent aus den Jahren 1705-1808. Hier befindet sich auch die Abtbibliothek. Dem schließt sich die Prälatur an, in der ein Deckenfresko mit einer Szene aus der Geschichte des Klosters und ein Kachelofen zu sehen ist.

Der Wirtschaftshof mit dem Wohntrakt, befindet sich am Nordrand des Klosterareals. Ihnen schließt sich das ehemalige Brauhaus, der Speicher und die Klostermühle an. Nahe des westlichen Eingangstores steht die reich stuckierte Kapelle der hl. Barbara und der hl. Katharina von Broggio.

«« zurück